Unsere Geschichte

Wohnungsbaugenossenschaft Pfungstadt eG. am 15.04.1947

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Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaften sind und waren Selbsthilfeorganisationen. In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg war das Geld wertlos, an einen Wiederaufbau nicht zu denken. Unzählige Flüchtlinge und Vertriebene mussten untergebracht werden, aber Wohnungen standen nicht zur Verfügung. Außerdem hatten die amerikanischen Streitkräfte viele Häuser und Wohnungen für ihre Zwecke beschlagnahmt.

Vor diesem Hintergrund nahmen Pfungstädter Bürger die Gründung der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft Pfungstadt eG. am 15.04.1947 in die Hände, wobei allen klar war, dass nur durch weitgehende Eigenhilfe ein Anfang möglich ist. Es fehlte an Allem. Da half nur improvisieren, heute würde man innovatives Handeln dazu sagen. Baumaterial wurde durch den Abbruch der alten „Muna“ gewonnen, es wurden gebrauchte Steine geklopft und auch das Schilfrohr aus dem Pfungstädter Moor konnte verarbeitet werden. Die Stadt stellte der Genossenschaft an der Seeheimerstrasse Baugrundstücke zur Verfügung und bis zur Währungsreform 1948 waren 2 Häuser fertiggestellt. Die Ausstattung war einfach, aber zweckmäßig. In der Not zeigte sich, welche Kräfte in einem Volk vorhanden sind, denn in den ersten Jahren nach dem Krieg wurden 90% aller Neubauten in Deutschland in Selbsthilfe gebaut.

Bis zum 50 – jährigen Bestehen im Jahr 1997 wurden von unserer Genossenschaft 604 Wohnungen in Pfungstadt errichtet. Unsere Genossenschaft hat sich zum Motor „bezahlbaren Wohnens“ in Pfungstadt und in der Region entwickelt. Unser Wohnungsbestand spiegelt für diesen Zeitraum das Bild einer sich schnell veränderten Gesellschaft wider. Konnte in den Anfangsjahren durch Selbsthilfe und Unterstützung durch die öffentliche Hand weitgehend unbürokratisch gebaut werden, nahmen ab den 80er Jahren die bürokratischen Hürden einerseits, ein „Wohnungsmarkt“ mit ständig steigenden Kosten andererseits zu.

In den 90 er Jahren wurde bereits der Schwerpunkt auf Energiesparen und gesamthafte Modernisierungen gesetzt, denn die Gebäude der 1. Generation entsprachen nicht mehr dem Stand der Technik. Nichtgenutzter Dachraum wurde zu Wohnraum ausgebaut, gleichzeitig die Gebäude gedämmt. Der Selbsthilfegedanke der Nachkriegsjahre wurde wieder aufgegriffen und für Mitglieder bestand die Möglichkeit, wirtschaftlicher Eigentümer von Genossenschaftseigentum zu werden. So konnte eine Vielzahl von Gebäuden der 50er Jahre komplett modernisiert und trotzdem für unsere Genossenschaft auf Dauer erhalten bleiben. Ende der 90 er Jahre wurden die ersten Passivhäuser errichtet. In den Jahren 2000 – 2024 wurde die Organisation unserer Genossenschaft auf die Erfordernisse (Gebäude und Energieversorgung) der Zukunft umgestellt, um die Selbstversorgung von Wohnen und Energieversorgung in den eigenen Händen zu behalten. Ein Abriss/Neubauprogramm wurde gestartet und es entstanden in der Goethestraße 158 neue altersgerechte Wohnungen. Eine Energiegenossenschaft wurde 2009 gegründet und nahezu der gesamte Wohnungsbestand konnte auf regenerative Energie umgestellt werden. In 2024 beginnt der Neubau von 18 Wohnungen auf eigenem Gelände und stellt damit zunächst den Abschluss einer kompletten Modernisierung dar. Unsere Genossenschaft stellt sich nunmehr den Aufgaben der Klimaneutralität bis 2045.